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Autark im Einfamilienhaus

Zwei Millionen europäische Einfamilienhäuser könnten bis 2050 vom Netz gehen

Forschende des Programms Energiesystemdesign in Helmholtz Energy untersuchten, welches Potenzial für eine vollständig autarke Energieversorgung von europäischen Einfamilienhäusern besteht. Die Motivation für dieses Projekt waren die steigenden Strompreise in Europa und die Frage, ob durch Investitionen in lokale Energieversorgungssysteme nicht ein Großteil des eigenen Strom- und Wärmeverbrauchs selbst gedeckt werden kann.

Für die Untersuchung wurden auf Basis geografisch hochauflösender Gebäudedaten, sowie unter lokalen klimatischen und wirtschaftlichen Bedingungen 4000 repräsentative Häuser analysiert, um kostenoptimierte, energieautarke Energiesysteme zu entwickeln. Neuronale Netze übertrugen die Ergebnisse auf 41 Millionen Häuser. Die Forschenden zeigten, dass 53% der europäischen Einfamilienhäuser bereits heute technisch in der Lage wären, sich durch Photovoltaik und Batteriespeicher selbst zu versorgen. Durch 50% mehr Investitionen, im Vergleich zur Netzversorgung, könnten bis 2050 über zwei Millionen Häuser das Netz verlassen. Das optimale autarke System in Mitteleuropa besteht aus Photovoltaik, kurzfristigen Batteriespeichern und langfristigen Wasserstoffspeichern. Herausforderungen lagen bei dieser Untersuchung methodisch in der Skalierung von Experimenten auf 41 Millionen Häuser. Die Ergebnisse dieser Studie wurden in der renommierten Fachzeitschrift Joule veröffentlicht.

Ansprechpartner:

Max Kleinebrahm vom Karlsruher Institut für Technologie

Jann Weinand vom Forschungszentrum Jülich